LED Lichter aus Lüdenscheid lassen die Buddhas erstrahlen
Am Ochsenkopf bei Nanjing, in einem Berg von 240 m Höhe, haben wir eine Pilgerstätte besonderer Art besucht. Mit staatlichen und privaten Investitionen von einigen Milliarden Renminbi sind hier ein schöner Landschaftspark und ein grandioses Tempelbauwerk entstanden. Der Eisenabbau auf dem Berg hatte einen hohlen Zahn hinterlassen. Neben einer Pagode wurde ein neunstöckiger Tempel in den Berg gebaut, der nun von einer gewaltigen Kuppel überwölbt wird.
Marmorhallen und reich gestaltete Ornamente und tausend beleuchtete Buddhafiguren schmücken das Zentrum in der Tiefe. Im Mittelpunkt befindet sich ein besonderes archäologisches Fundstück aus neuer Grabung: eine Reliquie buddhistischer Verehrung, und zwar ein Stück Schädelknochen von Buddha. In der Tempelanlage erklären große Wandbilder, wie in neuerer Zeit buddhistische Gelehrte aus Burma das Denken von Konfuzius integriert haben, indem sie die wichtigsten Schriften übersetzten. Moderne chinesische Sinnstiftung. Buddha und Konfuzius werden hier zusammengeführt. Täglich finden buddhistische Frömmigkeitszeremonien statt. Aber die Besuchermassen, die herein- und vorbei strömen, denken nur an den touristischen Kurzgenuss mit Handy-Geknipse. Das Management der bis zu 60 000 Besucher täglich ist vorbildlich. Beim Warten auf unseren Weitertransport im klimatisierten Bus fielen wir mit unserem ausländischen Äußeren einem kleinen Mädchen auf, das seine Eltern nach uns befragte. Aber die Kleine zeigte nicht wie früher die Kinder mit dem Finger auf uns, um „Ausländer (waiguoren)“ zu rufen, sondern sie benutzte die Formulierung der modernen Eltern: „Internationale Freunde“ („guoji youren“).
Auf meine Bewunderung hin für die Tempelanlage mit der Info, dass die Lichtechnik von ERCO aus Lüdenscheid stamme, lachte man zurück: „Haha, die Welt ist international geworden. Wir sind alle „guoji ren“, „internationale Freunde“.
Der Pulverkopp


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