Die Zeichen an der Wand
Beim Besuch eines jahrmarktähnlichen Vergnügungsparks in Ma‘anshan sahen wir eine riesengroße Laser-Projektion von Schriftzeichen. Genau tausend Zeichen, wurde uns erklärt. Es handelt sich um den berühmten Klassiker „Qian Zi Wen“. Seit dem 5. Jahrhundert werden damit Schriftzeichen gelernt. In den Schulen von Ma’anshan veranstalten Kultur- und Erziehungsbehörden Wettbewerbe. Die Zeichen werden auswendig gelernt, geschrieben und rezitiert. Man ist stolz auf Leistung und auf die Bewahrung der eigenen Schriftkultur.
Etwa drei- bis viertausend Zeichen sollte ein Sekundarschüler beherrschen. Das sechsjährige Mädchen in der besuchten Familie kennt 500 Zeichen nach der ersten Klasse. Sie las mir einen einfachen Text von 140 Wörtern problemlos vor, natürlich auch in der phonetischen Schrift in lateinischen Buchstaben.
Vielleicht sagen die Zeichen an der Wand uns etwas aus über die Zukunftfähigkeit eines Volkes.

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