Getrocknete Krautsträuße neben Wohnungstüren


Was ist denn das? Im Treppenhaus sehe ich neben den Eingangstüren zweier Wohnungen Sträuße stehen. Die Blätter sind vertrocknet。

Was bedeutet das?  Etwas gegen böse Geister? Eine Verstärkung der großen roten Bänder neben den Türen mit ihren glücksbringenden Schriftzeichen?

Ich erfahre, dass es getrocknetes Kraut des einjährigen Beifußes ist. Aha! Beifuß. Kennen wir aus der Pflanzenheilkunde von altersher. Aber hier vor den chinesischen Haustüren haben wir den in Deutschland nur regional vorkommenden einjährigen Beifuß stehen, nicht den normalen Beifuß.

Dieses Kraut wird zerrieben und ins Badewasser getan. Es ergibt eine schwarze Brühe und hilft bei Hitzepickeln und entzündlichen Hautschwellungen.

 Die kleine Dreijährige aus der chinesischen Familie mochte die schwarze Brühe überhaupt nicht, als sie damit behandelt wurde.

Aus dem gleichen Kraut hatte die chinesische Nobelpreisträgerin Yōuyōu Tu ihren Wirkstoff für die erfolgreiche Behandlung der Malaria gewonnen. Sie hatte bei dem chinesischen Gelehrten Ge Hong aus dem Jahr 340 n. Chr. einen entsprechenden Hinweis gefunden und später als erste chinesische Forscherin den Nobelpreis (2015) bekommen.  

Der Pulverkopp, z. Zt.



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